Kategorie: Symphonie / Orchester , Kammermusik
Die Weisheit und Magie der Vögel ist seit der Prähistorie belegt: Vögel sind Boten zwischen Himmel und Erde, sie wurden Göttinnen und Göttern zugeordnet, sind Symbolfiguren in Mythen, Märchen und allen Religionen, sie scheinen um Geheimnisse und um die Zukunft zu wissen. Von der Entwicklung der menschlichen "Seele" weiß die aus arabischen Wurzeln tradierte Alchemie, dass der Seelenweg aus dem Urgrund der Schwärze und ihrem Gegensatz, dem Weißen, zur Feinstofflichkeit der astralen Welt führt, und hat dies mit Vogelwesen typisiert. Solches ist der rote Faden dieses Violinkonzerts, das durchaus bewußt auch in östlicher und arabischer Diktion schillert. Als Kompositionsauftrag für das multikulturelle BRIDGES-Kammerorchester und dem israelischen Geiger Itamar Zorman wird dieser archaisch-östliche Duktus auch in der Interpretation erlebbar. - Im Mittelpunkt steht das katalanische Lied "El Cant des Ocells" (Song of the birds), das vom Cellisten Pablo Casals als Friedensmelodie in jedem seiner Konzert als Zugabe erklang. Ihm ist das Werk zu seinem 50. Todestag auch gewidmet.
Sätze: 1: Birth of the universe from spiral and bird’s egg
2: Raven & Crow – Nigredo the Blackness
3: The Swan – Albedo the White
4: The peacock - the dazzling astral world
5: The Crane Dance – Ritual and Soul Flight
attacca sempre:
The compositions has to be performed without breaks as only one large musical poem.
/ Die Komposition ist ohne Pause in einem Satz wie ein musikalisches Gedicht aufzuführen.
Dauer: 18 Minutes
Notenausgabe: Ries & Erler Musikverlag Berlin , 2023
Besetzung: Violin solo
Flute / Kaval / Clarinet / Saxophone soprano / French Horn
Quanoon / Triple / Oud / Azeri Tar / Guitar / Mongolian Shudraga / Harp
1: Arabic percussion, 2: Persian Percussion
String Orchestra (Vl1+2, Vla, Vc, Db)
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Falls keine transkulturelle Instrumente wie Kaval, Quanoon oder Oud zur verfügung stehen, kann die Besetzung auch sinngemäß mit vorhandenen Instrumenten wie 2 Harfen, 2 Gitarren, Keyboard oder Laute hergestellt werden. Gerade in den gezupften Instrumenten ist ein gewisser Improvisationsfreiraum sowieso erwünscht.
Vorwort: Seelenmutationen der Alchemie: von der durch Rabe und Krähe symbolisierten Dunkelheit des Nigredo zum inneren Licht des Schwan (das ja schon in Wagners „Lohengrin“ und Tschaikowkys „Schwanensee“ als Metapher erkannt wurde), geht es weiter zu den Farbmustern der astralen Welt, verkörpert durch den Pfau mit seiner Buntheit und dem Schillern. Es ist der Wendepunkt, wo die Alchemie sich der Bedeutung der inneren Welt bewußt wird. Diese glitzernde Welt führt schließlich zu einem ekstatischen Ritual: der Kranichtanz mit Vogelmaske und Federkleid ist eine kraftvolle Manifestation der physischen Welt, - aus der leise und unerkannt die Seele zurück zu ihrem Ursprung sich emporheben kann.
Widmung: In Erinnerung an den großen katalanischen Humanisten und Cellisten Pablo Casals (1876-1973) zu seinem 50. Todestag / In memory of the great Catalan humanist and cellist Pablo Casals (1876-1973) on the 50th anniversary of his death.
Anmerkungen: Commissioned by BRIDGES CHAMBER ORCHESTRA and the Kronberg ACADEMY 2023 with artistic director Friedemann Eichhorn
Uraufführung: 29.09.2023, Casals Forum der Kronberg Academy
Uraufführung Interpreten: 2023 September 29 in Casals Forum Kronberg
at the Kronberg Festival 2023 with Itamar Zorman (Violin solo)
and BRIDGES - Chamber Orchestra / BRIDGES - Kammerorchester
conductor: Harish Shankar
