Kategorie: Symphonie / Orchester , Chor / Vokal , Orgel / Sacred Music
Sätze: 1: WAS DER WIND DEN TANNEN ERZÄHLT
2: DER MUMMELSEE
3: SILVA NERA – PFORTE DER ANDERS-WELT
Dauer: 25 Minuten
Besetzung: 2 Flöten (2. auch Piccolo)
2 Oboen (2. auch Englischhorn)
2 Klarinetten (2. Auch Baßklarinette)
2 Fagotte (2. Auch Kontrafagott)
2 Trompeten (B)
4 Hörner (F)
3 Posaunen (T-T-B) und Tuba (ad lib.)
2 Multipercussionisten:
1: Pauken, Crotales gestrichen, mit 2. Zusammen: Tamtam und Große Trommel
2. Große Tommel und TamTam, Triangel, Xylophon, Glockenspiel, Claves, Triangel,
drei hängende Becken
Harfe
Chor (S-A-T-B)
Grosse Streicherbesetzung 16-14-12-10-8
Zum CHOR: Von Laien darstellbar und von allenfalls mittlerer Schwierigkeit. Im ersten Satz ist der Chor mit Vokalisen und der Imitation von Windgeräuschen (Glissandi, Pfeifen, Heulen...) beschäftigt. Im dritten Satz sind weitgehend lange Haltetöne auf Vokalise zu singen. Zentral für den Chor ist der Mittelsatz mit Textpassagen aus:
DER MUMMELSEE („The water-lily lake“) von August Schnezler (1809-1852)
Im Mummelsee, im dunklen See,
Da blüh’n der Lilien viele.
Sie wiegen sich, sie biegen sich,
Dem losen Wind zum Spiele;
Doch wenn die Nacht herniedersinkt,
Der volle Mond am Himmel blinkt,
Entsteigen sie dem Bade
Als Jungfern am Gestade.
Es bläst der Wind, es saust das Rohr
Die Melodie zum Tanze,
Die Lilienmädchen schlingen sich,
Als wie zu einem Kranze;
Und schweben leis umher im Kreis,
Gesichtern weiß, Gewänder weiß
Bis ihre bleichen Wangen
Mit zarter Röte prangen.
Da hebt ein Arm sich aus der Flut,
Die Riesenfaust geballet
Ein triefend Haupt dann, schilfbekränzt
Vom langen Bart umwallet,
Und eine Donnerstimme schallt,
Daß im Gebirg’ es widerhallt:
„Zurück in eure Wogen,
Ihr Lilien ungezogen!“
Da stockt der Tanz, die Mädchen schrein,
Und werden immer blässer:
„Der Vater ruft, hu, Morgenluft!
Zurück in das Gewässer!“
Die Nebel steigen aus dem Tal,
Es dämmert schon der Morgenstrahl,
(Und Lilien schwanken wieder
Im Wasser auf und nieder.)
Textdichter: August Schnezler (1809-1853)
Vorwort: Als Kind verbrachte ich viele Sommer- und Herbstferien mit meinen Großeltern in Seebach bei der Hornisgrinde und lernte dort einen Schwarzwald als meine Heimat kennen, vor dem man sich fürchten musste: die Wälder waren noch dunkel, die Straßen meist leer – und jeder Ort war voller Geschichten und Sagen: am unheimlichsten war mir der unzugängliche Mummelsee, in dem man nicht schwimmen durfte, weil man sonst sofort unterging, weil er vollen Geister war. Es gab aber auch eingemauerte Jungfrauen, nachts umherirrende Jäger, seltsame Geschichten von Dämonen und Rätsel. Mit SCHWARZWALD-SAGA - einem lang gehegten musikalischen Vorhaben, das endlich realisiert werden kann - habe ich diese geheminisvolle Zeit für mich nochmals erstehen lassen. Selbst heute noch findet der sinnende Wanderer überall noch mystische Zeichen der Vergangenheit und Orte, wo man in die „Anders-Welt“ der Kobolde, Zwerge und Untoten eintauchen kann.
Widmung: Mark Mast, dem Dirigenten der Uraufführung herzlich gewidmet
Uraufführung: 17.05.2012, Freudenstadt
Uraufführung Interpreten: 17.Mai 2012 Freudenstadt und 18. Mai St. Märgen zur Eröffnung des Schwarzwald Musikfestivals mit Philharmonie Baden-Baden, Ltg.: Mark Mast