Kategorie: Symphonie / Orchester
Sätze: 1: “Schwarz bin ich, doch schön...” 2: Der Reigen zu Mahanaim: “Wende dich, Sulamith!” 3: “Stark wie der Tod ist die Liebe”
Dauer: 13 Minuten
Notenausgabe: Schott-Music
Besetzung: Solocello / Violine 1+2 / Viola 1+2 / Violoncello /Kontrabass
Soloinstrumente: Violincello
Vorwort:
Das an Sulamith gerichtete und Salomo zugeschriebene “Hohelied der Liebe”, auch “Lied der Lieder” genannt, gehört zu den geheimnisvollsten Texten der Bibel. Ist die Figur des Salomo selbst schon rätselhaft, so ist die Figur der “Braut” noch rätselhafter. Augustinus und viele andere Exegeten sahen in diesem glühenden Feuerwerk der Sinne eine Allegorie der mystischen Vereinigung der Seele mit Gott, andere erkannten arabische Hochzeitsriten oder kultmythologisch die Verbindung der alten Vegetationsgottheiten Ischtar und Tammuz. Das Johannesevangelium zieht viele Parallelen zur Auferstehung, als Maria Magdalena vom ‘Gärtner’, der Jesus selber war, mit “Maria!” angesprochen wurde, erzählt der Evangelist “Die wendet sich um”. Der paradiesische Garten, in dem Sulamith ihre unendliche Schönheit zeigt, verweist so auf Jesus und letztendlich auf den Garten des Paradieses: ‘Garten’ ist eine durchgängige Metapher der Bibel. Eine der modernsten Deutungen gab Paul Celan in seinem 1944 in Czernowitz verfassten Gedicht “Todesfuge”, worin Sulamith die Ur-Rolle des jüdischen Opfers verkörpert. All diese geheimnisvollen Facetten gehen in die Form des “Danse sacrée” ein, wo die Körperlichkeit des Tanzen einem existentiellen Inhalt anscheinend widersprüchlich begegnet.
Widmung: László Fenyö herzlich gewidmet
Anmerkungen: Das Werk ist die Orchester-Fassung von SULAMITH für Cello und Orgel, das Laszlo Fenyö beim Festival FUGATO in Bad Homburg 2010 uraufführte.
Uraufführung: 28.10.2014, Celloakademie Rutesheim
Uraufführung Interpreten: Cello-Akademie Rutesheim 2014 mit László Fenyö und dem Südwestdeutschen Kammerorchester, Ltg.: Johannes Klump. Unten die Fotos von der Uraufführung sind von Rainer Moeller.
Film:
Film Interpreten: Deutsches Symphonieorchester Berlin DSO mit Solist Laszlo Fenyö, Ltg.: Ariel Zuckermann, als Einspielung für WERGO-CD