Kategorie: Orgel / Sacred Music , Symphonie / Orchester
Sätze: PROPHECY - The four horsemen of the Apocalypse
for 4 trumpets, 4 french horn and 4(2) organs,
(flute, strings and timpani ad libitum)
1: PROPHECY PART I
2: WARNING & WAR: The white and the red horse
3: OIL & WINE
4: FAMINE & DEATH: The black and the pale horse
5: PROPHECY PART II
Dauer: 21 Minutes
Notenausgabe: Strube-Verlag München , 2015
Besetzung: The composition is essentially written for 4 trumpets (1 piccolo trumpet in Bb and 3 trumpets in Bb), 4 french horns in F and 2 organs I and II (one central placed organ with pedal and one smaller organ beside).The score gives the opportunity to add facultative two other organs (in this case the organ players I and II have to omit the indicated parts of organ III and IV). There are further parts (ad libitum) for flute (piccolo flute changing with large flute), for timpani and for a string section (vl1, vl2, vla, vc), soloistic as string quartet or as string orchestra).
The 4 hornplayers have also to play „percussion“ with stones (each one two little stones in the hands); the 4 trumpet players have also to play „percussion“ on metal sounding instruments (trinagles, bells, fingercymbals).
Vorwort: Die Offenbarung des Johannes zeigt in Kap. 6 die vier Reiter als Boten der nahenden Apokalypse. Beim Öffnen des Buches mit den sieben Siegeln durch „das Lamm“ (eine symbolische Umschreibung von Christus) erscheint bei den ersten vier Siegeln nach dem gewaltigen Rufen des „Komm!“ jeweils ein Reiter mit symbolhaften Attributen und furchterregender Charakteristik. Dazwischen ist – wie auf einer friedlichen Insel inmitten der martialischen Szenerie - von „Öl“ (Symbol für den heiligen Geist) und „Wein“ (Symbol für das Blut Christi) die Rede, denen kein Schaden zugefügt werden solle. Dies verweist auf die Möglichkeit eines positiven Ausgangs.
- Der erste Reiter auf weißem Pferd, die Reinheit und Gerechtigkeit verkörpernd, ist mit Krone und dem Bogen (der weitreichendsten Waffe der Antike) versehen. Er kündet vom Kriegsausbruch und den bevorstehenden Plagen.
- Der zweite Reiter auf feuerrotem Pferd, das Blut und Gemetzel symbolisiert, trägt ein Schwert und kündet von Gewalt.
- Der dritte Reiter kommt auf schwarzem Pferd und hat eine Waage in der Hand; damit verweist er auf Teuerung, Hungersnot und drohende Inflation.
- Der vierte Reiter kommt auf fahlem Pferd (im originalen Text steht „chlorus“ für grün) und ist immer als der Tod interpretiert worden, der von Krankheit, Pest und Niedergang kündet.
Die vier Reiter verkünden drastisch den Schrecken der Endzeit der Menschheit und das kommenden Gottesreich. Dadurch rufen sie zum Sieg des Guten über das Böse auf. Diese so archetypische wie plakative Dramaturgie hat über Jahrhunderte vom Mittelalter bis zu Albrecht Dürers bekanntem Holzschnitt (1497) und modernen Fantasy-Filmen und Computerspielen die Menschen beschäftigt und vor allem Bildende Künstler zu expressiven Werken inspiriert.
Gerade heute, wo Terror, Krieg, Folter und Morden wieder aktueller den je ist, verspürt man eine große Nähe zu den klaren und ausdrucksstarken apokalyptischen Gedanken und hofft auf einen gerechten Gott, der all diesen Gräueln ein Ende macht, den Menschen Hoffnung gibt und das Gute doch noch siegen lässt.
In der vorliegenden Kompositionen sind all diese Emotionen und Bilder zu spüren: das vierfache „Komm!“ der Siegel-Öffnung mit den charakteristischen Reitern, die friedliche Insel von „Öl“ und „Wein“, die Turbulenz und Chaos der Endzeit... und dann dennoch eben das hymnische Glauben an das Gute.
Widmung: Dedication:
RESPECTFULLY DEDICATED TO THE CITY OF GDANSK,
WHERE THE „SOLIDARNOSC“ HAS BEGUN……
Anmerkungen: Das Werk entstand als Auftrag zum polnischen Solidarnosc-Tag. Deshalb weicht die apokalyptische Grundstimmung des DIES IRAE im Finale einer emphatischen Hymne an "das Gute".
Uraufführung: 23.08.2015, Polska Filharmonia Baltycka
Uraufführung Interpreten: Die Uraufführung in der Baltischen Philharmonie Danzig wird dirigiert von Enjott Schneider.
Eine Vor-Aufführung gab es in der Landsberger Orgelgala Kirche Mariä Himmelfahrt am 20.6.2015 zur Eröffnung des 30. Landsberger Orgelsommers
Interpreten:
Roman Perucki, Jürgen Geiger, Burkhard Ascherl, Roberto Marino (an den vier Orgeln), Blechbläserensemble Otto Sauter:
Otto Sauter, Armando Cedillo, Franz Wagnermeyer, Marek Zvolanek (Trompeten) Luca Benucci, Dale Clavenger, Stefan de Leval Jezierski, David Bonet Piris (Hörner), Lukasz Dlugosz (Flöte), Julia Dausacker und Nathalie Schmalhofer (Violine), Christiane Hörr (Viola), Andreas Schmalhofer (Cello), Bernhard Siegel (Pauken), Leitung. Johannes Skudlik
Die folgenden Hörbeispiele/kurze audiosnaps entstammen einer vorläufigen Aufnahme vom 20.6.2015: