Kategorie:  Symphonie / Orchester

Dauer: 13 Minuten

Besetzung: Streichorchester und Tonzuspielung. (eine Stereodatei oder CD ist mit dem Notenmaterial erhältlich und soll über gutes Stereo- Lautsprechersystem zum Live-Orchester gemischt werden.)

Vorwort: Enjott Schneider
NATURKLÄNGE . HOMMAGE À SERGIU CELIBIDACHE
für Streichorchester und Tonzuspielung
Zum 150. Geburtstag von Claude Debussy und 100. Geburtstag von Sergiu Celibidache

Dauer: 13-14 Minuten

Besetzung: Streichorchester und Tonzuspielung
(eine Stereodatei oder CD ist mit dem Notenmaterial erhältlich und soll über gutes Stereo- Lautsprechersystem zum Live-Orchester gemischt werden.

Widmung: Herzlich für Mark Mast, - den Dirigenten der Uraufführung

Uraufführung: 2.10.2012 in Bad Wildbad als Abschlusskonzert des Schwarzwald Musikfestivals 2012, Südwestdeutsches Kammerorchester, Ltg.: Mark Mast


Dass im Werk NATURKLÄNGE – HOMMAGE À CELIBIDACHE auf Fragmente von Claude Debussy (1862-1918) Bezug genommen wird ist tief begründet. Es ist mehr als Zufall, daß Sergiu Celibidache (1912-1996) genau fünfzig Jahre nach Debussy, dessen 150. Geburtstag wir 1912 feiern können, geboren wurde: beide Musiker verbindet eine Wahlverwandtschaft, die mit der Chiffre der „Natur“ ihren Wesensausdruck findet. Celibidache war als Dirigent permanent auf der phänomenologischen Suche nach der Natur des (Orchester-) Klanges. Debussys Klangsprache ist zeitlebens der Versuch gewesen, „Im Buch der Natur zu lesen“ und Naturempfindungen hörbar zu machen. Jean Cocteau schrieb daher zu Recht über diesen Komponisten: „Tausend unbestimmte Wunder der Natur haben endlich ihren Übersetzer gefunden“. Debussy träumte in seinem Essay „Musik im Freien“ (1903) von einer Musik, die über Baumwipfeln in klarer freier Luft schweben würde.
Celibidaches Eigenheit, in zeitlichem Stilstand sich in die Klangwelt des Orchesters einzuleben und daher extrem gedehnte Tempi zu bevorzugen, deckt sich mit dem von Debussy gefundenen „Impressionismus“: diese Stilistik kennzeichnet vor allem eine zeitliche Dimension, - die „Zuständlichkeit“. Debussy bildete nie dramatische Vorgänge und Bewegungen ab, sondern vertiefte sich in zeitlose Zustände wie Säuseln des Wundes, Rauschen des Meeres, Flimmern von Luft, rascheln von Blättern.
In diesem Sinne kreist meine Geburstagskomposition um zwei Fragmente aus Debussys Werk – zugespielt in der Interpretation von Celibidache mit den Münchner Philharmonikern (erschienen bei EMI Classics und mit freundlicher Genehmigung verwendet): Die Einleitungstakte aus „La Mer“ (1903-05), worin in „De l’aube a midi“ das Morgengrauen thematisiert wurde, und der Beginn von „Les parfums de la nuit“ aus „Iberia. Images pour orchestre“, das 1905/06 zeitnah danach komponiert wurde.
Ausgehend von den beiden Klangmodellen werden Bausteine des Musikalischen assoziiert, die keiner Systematik oder logischen Entwicklung folgen, sondern eine Raum des Unbestimmten schaffen: Einfache Intervalle und Klangschichtungen wachsen organisch wuchernd hervor (angeregt durch Debussys Notentext und Celibidache Interpretation) und verdichten sich zu Bewegungsmustern, Klangtexturen, irisierenden Flächen. An manchen Stellen enthält die Tonzuspielung auch Wellenrauschen, (aufgenommen am Strand von Rügen, 3.9.2012)- es geht aber nicht nur um ein idyllisches Eintauchen in den Zauber der Natur: einige Stellen verweisen auch darauf, daß die Natur heute vom brutalen kommerziellen Ausbeutens unwiderruflich bedroht und zerstört wird... So wird die Komposition auch zum Requiem.

Widmung: Herzlich für Mark Mast, den Dirigenten der Uraufführung

Uraufführung:  02.10.2012, Bad Wildbad, im Abschlusskonzert des Schwarzwald Musikfestivals 2012. Folgeaufführung am 3.10.2012 Klosterkirche Alpirsbach im Schwarzwald

Uraufführung Interpreten: Südwestdeutsches Kammerorchester, Ltg.: Mark Mast