Kategorie: Kammermusik
Sätze: Allegro - Adagio - Presto
(3:50 - 2:30 - 3:20)
Dauer: 10 Minuten
Notenausgabe: Schott Music Mainz , 2008
Besetzung: Klarinette (B), 2 Violinen, Viola, Violoncello (solistisches Klarinettenquintett oder Soloklarinette und Streichorchester mit Kontrabass)
Soloinstrumente: Klarinette (B)
Vorwort: "Mantras" - das sind in buddhistischen Kulturen gebetshafte Wiederholungen von kurzen prägnanten Formeln, um eine Sphäre des positiven Denkens zu erzeugen, ein Urvertrauen in die Schöpfung auszudrücken und den Menschen mit seinem Selbst zu verbinden. Das sind Eigenschaften, die auch in der Musik des göttlichen Mozart wesentlich zu finden sind. Für das Klarinettenquintett wurden in diesem Sinne Motive und Fragmente der Arie des Idamantes "Non ho colpa" genommen und Wiederholungen unterworfen, - getragen von Bewegungspattern, die ihrerseits selbst durch ständige Repetitionen charakterisiert sind. Es entstand ein Werk von positiver Ausstrahlung, das in seinem schwungvollen Drängen über die konkreten Zitate hinaus etwas vom Geist Mozarts zu vermitteln vermag.
Widmung: Die Mozart-Mantras sind Ingeborg Schneider gewidmet, -
als Dank für ihre fast fünfzigjährige Begleitung meines Lebens.
Anmerkungen: Zur Ausführung:
Die drei Sätze sollen attacca (mit kurzem Innehalten dazwischen) ineinanderübergehen.
Zu Satz 1: Streng im Tempo 144 bpm. Das Dreiklangskopfmotiv immer wie eine Fanfare, dazu als Kontrast die leisen Passagen (Dynamik ebenfalls streng beachten).
Die Snap-Piziccati in den Streichern dürfen sehr barbarisch knallen.
Bei Buchstabe A spielt die Klarinette sehr beseelt in klassischem Duktus und wird ebenso vom imitierenden Cello beantwortet. Kurz vor Ende darf in einer Stretta das Tempo deutlich angezogen werden.
Zu Satz 2: Zunächst ein sehr fremder, introvertierter Kontrast zu Satz 1. Die Klarinette arbeitet sich aus den fragilen Streicherklängen misterioso nach oben und wird zunehmend klassischer, "mozartischer" in ihrer Diktion. Ab Takt 27 mündet diese Entwicklung in ein Originalzitat aus der Arie "Non ho colpa".
Zu Satz 3: Ein fröhliches Presto, das ganz von dem treibenden Sechzehntel des Streichquartetts getragen wird. Die Klarinette zitiert darüber mehrere Stellen aus Mozarts Arie und leitet mit einer Kadenz in eine Coda über.
Uraufführung: 11.04.2006, München (Gasteig, Kleiner Konzertsaal)
Uraufführung Interpreten: Stefan Schneider (Kl), Winfried Grabe/Josi Vorbuchner (Vl), Tilbert Weigel (Vla), Johanna Varner (Vc).
Konzertreihe KOMPONISTEN@MÜNCHEN.DE des Verbands Münchener Tonkünstler in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München