Kategorie:  Kammermusik , Orgel / Sacred Music

Sätze: LUTHER, TOD UND TEUFEL
Vier elektronische Kommentare

Kommentar 1: Requiem Oscuro
Kommentar 2: Satanische Gedanken
Kommentar 3 : Nacht-Gewandelt
Kommentar 4: Dämonen hinter Glas

Dauer: 12 Minuten (4’ – 3’ – 2’20’’ – 2’40’’)

Besetzung: Tonzuspielung (mit möglichst weiter auseinandergezogenen Lautsprechern. Zusätzliche Orgeltöne (Improvisationen anhand von particell) ad libitum.

Vorwort: Vorwort:
Die vier Kommentare entstanden alsKontrastierende Interludien zu einer Aufführung der Orgelbearbeitung von Felix Mendelssohn-Bartholdy „Reformationssinfonie“.
Martin Luther sah sich zeitlebens von Dämonen, Teufeln und bösen Geistern umgeben, die zur Realität seines Lebens gehörten und Ursache vieler Ängste waren. Daraus resultierten bei ihm viele Stimmungsschwankungen und Depressionen. Der Teufel, ein „listiger, mächtiger Geist“ war für ihn zentral und ein „Teufelsglaube“ Luthers findet sich theologisch reflektiert und dargestellt. „Hexen“ waren für Luther eher distanziert von Bedeutung. Während z.B. die Teufelsbuhlschaft für ihn ein Konkretum war, war er im Propagieren von „Hexen“ zurückhaltender. Dennoch war er auch dem Hexenwahn verfallen, ließ Hexenverbrennungen unwidersprochen geschehen. Mit seinem Aberglaube war Luther ein Abkömmling mittelalterlichen Denkens: Poltergeisterlebnisse auf der Wartburg, Schlafwandeln oder Teufelserscheinungen sind klar beschrieben und Teile von Luthers emotionaler Welt. – Der Renaissance-Maler Albrecht Dürer hat ja Martin Luther als ein vom Teufel geblasener dargestellt; von ihm gibt es auch die Illustration "Ritter, Tod und Teufel": diesem Titel ist der vorliegende Werktitel nachempfunden. In den elektronischen Kommentaren wird diese unaussprechliche Zwischenwelt mittels Elektronik und denaturierten Geräuschen erlebbar gemacht. - Ad libitum können Bass-Bordune und Klänge von der Orgel improvisativ verstärkt oder sparsam eigene Schichtungen dazugefügt werden.

Widmung: Für Hansjörg Albrecht