Kategorie:  Chor / Vokal , Orgel / Sacred Music

HILDEGARD...die große Mystikerin! - Das HILDEGARD-ORATORIUM zeigt im Untertitel mit dem Zitat "Klänge des Lichts", wie visionär die Theologie dieser Mystikerin des Mittelalters war. Es ist überwältigend, wie hier im patriarchischen 12. Jahrhundert eine Frau auf dem Gebiet der Musik, Lyrik und Philosophie tätig war, die mit ihren Texten in eine archetypische Tiefe von großer Magie und Sogwirkung vorzudringen wusste.
Die Musik bedient sich - jedoch ohne auf eine eigene Handshrift zu verzichten - umstandslos aller Sprachmittel der vergangenen tausend Jahre europäischer Musikgeschichte, um in jedem der sechs Teile den poetischen Gehalt plastisch werden zu lassen. Dieser bleibt auch bei einer Aufführung mit modernem Instrumentarium erhalten.

Sätze: 1. Sinfonia, 2. O virtus sapientiae, 3: O quam mirabilis, 4: O aeterne Deus, 5: (ad libitum) Interludium, 6: De innocentibus, 7: Caritas abundat

Dauer: 34:00 (04:00 / 04:30 / 06:00 / 06:00 / 04:30 / 03:30 / 04:00)

Notenausgabe: Strube Verlag München , VS 6594 , 2010

Besetzung: Die Partitur/Originalbesetzung (1993) sieht historische Instrumente vor:
Chor (S/A/T/B)
Diskantgambe, Altgambe, Tenorgamben 1+2
(Tenor)Laute
Orgel
Zusätzlich sind jedoch die Orchesterstimmen für eine moderne Besetzung
enthalten (solistisch oder mehrfach als Streichorchester):
Chor (S/A/TB)
Violine , Viola, Violoncelli 1+2 (Kontrabass ad lib.)
Gitarre
Orgel

Soloinstrumente: Orgel

Textdichter: Hildegard von Bingen (lateinisch)

Vorwort: Das HILDEGARD-ORATORIUM zeigt im Untertitel mit dem Zitat "Klänge des Lichts", wie visionär die Theologie dieser Mystikerin des Mittelalters war. Es ist überwältigend, wie hier im patriarchischen 12. Jahrhundert eine Frau auf dem Gebiet der Musik, Lyrik und Philosophie tätig war, die mit ihren Texten in eine archetypische Tiefe von großer Magie und Sogwirkung vorzudringen wusste. Statt verengter religiöser Sicht überraschen die Hildegardschen Texte durch eine Universalität und kulturenumgreifende Zeitlosigkeit. Inhalte vermitteln sich über die Musikalität und den Wortklang der lateinischen Sprache. "Posaunenklang vom lebendigen Licht" - so hat sie ihre eigene Person einmal bezeichnet: Wie die Posaune nur ihren Klang gibt, selbst aber nicht wirkt, aber ein anderer in ihr atmet, so sieht sie sich auch in ihren Gesängen als Werkzeug Gottes selbst.
Die Vertonung versucht derZeitlosigkeit dieser Texte gerecht zu werden, indem einer modernen Tonsprache alte Instrumente wie Gambe und Laute zugesellt werden. Die Musik selbst bedient sich - jedoch ohne auf eine eigene Handshrift zu verzichten - umstandslos aller Sprachmittel der vergangenen tausend Jahre europäischer Musikgeschichte, um in jedem der sechs Teile den poetischen Gehalt plastisch werden zu lassen. Dieser bleibt auch bei einer Aufführung mit modernem Instrumentarium erhalten.

Anmerkungen: KLÄNGE DES LICHTS - HILDEGARD-ORATORIUM kann sowohl mit alten Instrumenten (4 Gamben und Laute) aber auch mit modernen Instrumenten (Vl, Vla, Vc, Kb und Gitarre/Harfe) aufgeführt werd

Uraufführung:  06.01.1996, Nordkirche Leipzig

Uraufführung Interpreten: Orpheus Kammerchor München, Ltg: Gerd Guglhör

Tonträger:  Wergo WE 6296-2,  1995

Tonträger Interpreten: Orpheus Kammerchor München, Christoph Eglhuber (Laute), Ulrich Bihlmayer, Fred Flassig, Doris Seitner, Irina Ghirardini (Gamben), Harald Feller (Orgel), Ltg: Gerd Guglhör