Kategorie: Oper / Musiktheater
Sätze: PROLOG:
Nr.2 Melodram (René):Strange, is it not? / Es ist schon seltsam...
Nr.3 Couplet (René): Cinema / Cinema
Nr.4 Melodram (René): Years later... / Jahre später...
ERSTES BILD:
1. Szene:
Nr.5 Entrée (René, Christiano, Luigi, Debbie, Chor): Only just a few more minutes / Nur noch wenige Minuten
Nr.6 Duett (Diana, Dodi): Time is sometimes fear and sometimes joy /Die Zeit ist manchmal Fluch und manchmal Glück
Nr.7 Remembrance / Erinnerung (Dodi, Debbie, René)
Nr.8 Couplet (René mit Dodi und Chor): Since seven years I served here / Schon sieben Jahre dien ich
Nr.9 Rapzitativ (Dodi, René): Poignantly said René! / René, das hast du gut gesagt!
Nr.10 Duett 'High Society' (Dodi, René) mit Alptraum-Szene (Tutti): Gold in hands, then you have friends / Hast du Geld, dann hast du Freunde
2. Szene:
Nr.11 Melodram (Diana, Debbie): Now tell me Debbie / Nun Debbie...
Nr.12 Duett (Diana, Debbie): I would sleep / Ich würde schlafen
Nr.13 Melodram (Diana, Debbie): I wished that I was wished for / Ich wünsche mir erwünscht zu sein
Nr.14 Dialogszene (Diana, Dodi, Debbie, René, Christiano): Lady Di and Mister Dodi / Lady Di und Mister Dodi
Nr.15 'Dream Fantasy' Arioso und Ballett (Diana und Tutti): ...and wish to be free / ...und wünsche frei zu sein
Nr.16 Titelsong 'Cry for Love' (Diana): To love was my dream / Liebe war mein Traum
Nr.17 Duett (Diana, Dodi): Starlight shines out from your eyes / Sterne in deinen Augen
Nr.18 Melodram (Diana, Dodi): Ah! I wish my children / Ach! Wenn jetzt die Kinder...
Nr.19 Finale I: 'Angelum Abyssi: Abaddon' (Paparazzi, Diana, Chor)
ZWEITES BILD
1. Szene:
Nr.20 Entrée: Chor und Ballettszene (Dodi, René, Trevor, Page, Tutti): Our days are simply boring / Die Neugier ist das Schönste
Nr.21 Ballade mit Chor (René, Chor, Paparazzi): If there was a god / Gabs je einen Gott
Nr.22 Schlägerei (Ballett, Tutti, Paparazzi): I believe the man is right / Ich denke der Mann hat Recht
2. Szene:
Nr.23 Duett (Debbie, René): Sometimes youre a macho and sometimes youre a ham / Mal bist du ein Macho, wenn nicht ein Tyrann
Nr.24 Ensemble-Szene / Melodram ...that we will disappear from this world an go to a secret place /...von dieser Welt zu verschwinden, an einen geheimen Ort
Nr.25 Song (Diana, mit Dodi und René in der Szene): People need some tenderness / Menschen brauchen Liebe
Nr.26 Überleitung / Szene (Diana, Dodi, Debbie, René): How good the feeling is that one is protected / Es ist ein gutes Gefühl, so beschützt zu werden,
Nr.27 Couplet (Henri): Stop ! There is so much more to our lives / Schluß ! Es gibt noch andres auf der Welt
Nr.28 Finales Arioso (Dodi): Dawn will bring us freedom / Morgen kommt die Freiheit
Nr.29 Finale II: (Tutti, Chor, Ballett): We are the story seekers, we are the headline heaters / Wir sind die Paparazzi, ganz einfach: Paparazzi
Nr.30 Epilog: Requiem und Epilog (Tutti, Chor, René) ...et absterget Deus omnem lacrimam ab oculis eorum
Dauer: 135:00
Notenausgabe: Schott Musik International , 2001
Besetzung: Lady Diana Sopran, Debbie (Kammermädchen) Sopran (Soubrette), Mr. Dodi al Fayed Tenor (lyrischer Bariton), Rene (Mr. Dodis Butler) Bariton, Henri Paul (Stellvertr. Sicherheitschef Hotel Ritz) Bariton, Repossi (Juwelier) Bariton (Bass) Instrumental-Besetzung: 2 Flöten (incl. Piccolo), Oboe (incl. Englischhorn), 2 Klarinetten B (incl. Bassklarinette)(incl. Altsaxophon), 3 Hörner (F), 2 Trompeten (B), 2 Posaunen (T-T/B), Tuba, Klavier (auch: Celesta, additive Percussion), Keyboard (Samplingkeyboard), 1 Schlagzeuger (Marimba, Vibraphon, gr./kl. Trommel, Tamtam, Toms, u.a.), 1 Drumset (Rockset), 1 Gitarre (E-Gitarre mit Cleansound und Verzerrer), 1 E-Bass, möglichst großes Streichorchester, großer Chor, Ballett, sowie ad lib. Tonbandzuspielung, (Livemix /Teilmikrophonierung: 1 Tonmeister).
Textdichter: Wolfgang Rögner, Englische Übersetzung: Dean Wilmington
Vorwort: ....ein Musiktheaterstück (Songoper), das von der Vergeblichkeit der Suche nach Liebe und Freiheit handelt: stilistisch irgendwo zwischen Oper und Musical stehend, - in Tradition großer Vorbilder wie 'Evita', 'Westside-Story' aber auch der 'Dreigroschenoper' oder 'Carmina Burana'. 'Diana' ist für das Repertoire im 'großen Haus' der staatlichen und städtischen Theater bestens geeignet, da es keine Jazz- oder Popmusiksolisten erfordert, sondern (neben einer integrierten vierköpfigen Rockband) in der Instrumentation sehr klassisch orientiert ist: die Songoper ist dem symphonischem Klangbild der Opern Puccinis ebenso verpflichtet wie Strawinsky, Schostakovitch, Orff oder den großen amerikanischen Filmscores der letzten Jahre. Mit dem mehrfach auftauchenden 'Rapzitativ' ist zudem eine interessante Synthese von Oper und Rap-Gesang gelungen.Die Erzählperspektive der Handlung wird von René, dem Butler von Emad al Fayed (Dodi), geprägt. Ihm gehören Prolog und Epilog. Auch dazwischen greift er - über die Rolle eines Kommentators hinaus - in die Geschichte ein. Man muß nicht zu Lady Dis Fan-Gemeinde gehören, um von dieser Songoper fasziniert zu werden, denn hinter der realen - und recht präzise recherchierten - Geschichte sind grundlegende Archetypen und Mythologien der modernen Gesellschaft angesprochen: - die Verherrlichung des Geldes (im sarkastischen Duett Nr. 7 'High Society', in Nr. 19 Finale 'Angelum Abyssi' als rituellem Tanz um das 'Goldene Kalb'), - die Zerstreuungssucht, Sensationsgier der Menschen (etwa in Nr. 20 'Die Neugier ist das Schönste'), - die darauf beruhende Unmenschlichkeit der Paparazzi als personifizierte Auswüchse einer profitorientierten Presse- und Medienwelt. Dass die Finale beider Teile einen latenischen Text haben, der aus der kryptischen Apokalypse des Johannes stammt, mag zudem versinnbildlichen, dass dieses Musical dem Publikum eine (zweifellos ungewohnte) zweite Ebene anbietet, um dort die Elemente zum höheren Gleichnis zusammenzufassen. ...Im Mittelpunkt steht zweifellos die Tragik der Liebe von Diana und Dodi, die als Menschen in doppelter Weise gefangen sind: Sie sind Gefangene höfischer Etikette und öffentlicher Konvention. Sie sind aber auch Gefangene ihrer Kindheits-Prägungen. Jenes 'Glaubt nicht, Schicksal sei mehr als das Dichte der Kindheit' aus Rilkes 'Duineser Elegien' findet man weniger in Dodis Vorgeschichte (etwa in Nr. 10 'High Society' angedeutet) angedeutet, als in Dianas Suche (oder Sucht) nach Liebe, Glück und dem unbeschwerten Leben des einstigen Kindertraumes (thematisiert in ihren beiden Songs Nr. 16 'Cry for Love', Nr. 25 'Menschen brauchen Liebe', wo sie sich beide Mal in ihre Mädchenwelt zurückträumte). Traumwelt- und Märchenwelt (nicht ohne Bezug zum 'Kino', dem René im Prolog eine Hommage erweist) charakterisiert die Bewusstseinsschichten, aus denen diese Songoper entwachsen ist..... vielleicht ist die Geschichte von Diana und Dodi ganz einfach nur die moderne Variante jenes alten Liedes von den beiden Königskindern '...sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief!'.
Anmerkungen: Songoper, stilistisch zwischen Musical und Oper, changierend zwischen lateinischen Finale aus der Johannes-Apokalypse (in einer Stilistik der Linie Strawinsky, Orff, Bartok) und Songs und Hip Hop ('Rapzitativ' als neue Gattung). Mehrere Instrumentale Teile als Ballettmusiken
Uraufführung: 10.12.2002, Theater Görlitz
Uraufführung Interpreten: Musikalische Leitung: Wolfgang Rögner, Inszenierung/Choreographie: Valentina Simeonova, Bühne und Kostüme: Iris Jedamski, Dramaturgie: Peter Biermann, Choreinstudierung: Myron Michailidis, Diana Patricia Nessy, Debbie, Kammermädchen Barbara Siegel, Dodi al Fayed Frank Ernst, Rene, Dodis Butler Hans-Peter Struppe, Henri/Luigi Stefan Bley, Die Micha-Fuchs-Band Dresden, Neue Lausitzer Philharmonie
Uraufführung Presseberichte: Sächsische Zeitung (14.10.2002): ...die umjubelte Premiere von 'Diana' am Sonnabend im Theater Görlitz. Tatsächlich ist der Leistung des Ensembles Hochachtung zu zollen. Schneiders Musik erklang mit Verve und Schmelz....
Sorbische Abendzeitung (15.10.2002) ...erfolgreiche Uraufführung. Minutenlanger Beifall im vollbesetzten Haus war der Dank an die Künstler, welche das Leben der 1997 tödlich verunglückten Prinzessin darstellten.
TdZ (Dezember 2002): Lady Di in der kleinen Semperoper: Im fusionsgeplagten Görlitz gibt es Musical-Theater von Format... Das Stück ist ein Saisonhöhepunkt: eine Uraufführung...Es ist, so muß groß gesagt werden, eines der wirklich guten Musicals, die zur Zeit in Deutschland gespielt werden. Auch wenn die Handlung so mager ist wie der sächsische Kulturetat und bereits nach wenigen Minuten der Konflikt erschöpfend dargestellt ist...Wie jedoch der Komponist den Stoff in Töne setzt, das ist eine Reise nach Görlitz wert. Seine Komposition, die er selbst lieber Songoper als Musical nennt, ist stilistisch vielfältig, mal sinfonisch, mal mit Anklängen an Rock und Hip Hop und streckenweise sogar ein bisschen 'Carmina Diana'. Eklektizistisch, so Intendant Wieler haben das manche ehrwürdige Kritiker genannt. In diesem Genre heißt die Messlatte nicht Arnold Schönberg, sondern Andrew Lloyd Webber, und es ist eine Freude zu hören, wie hier einer mit routinierter Leichtigkeit dieser Konfektionierung entgeht.
Freie Presse (14.10.2002) Begeistert und mit Minuten langem Beifall nahm das Publikum im vollbesetzten Haus das Werk auf... Musicals. Das Musicalmagazin (Heft 98, Dezember 2002):Das Überraschende ist, wie gut das Ganze letzlich erzählt ist und funktioniert. Lieder und Szenen fließen gekonnt ineinander und filmmusikalische Untermalungen fesseln unterschwellig nach und nach den Zuschauer. Mit 'Leben ist mein Traum, Lieben mein Ziel' ist ein großartiges Lied entstanden, das alles hat, um Begeisterungsstürme zu entfachen....Fazit: Das Konzept ging auf, die Inszenierung gelang, und leicht kitschige Seifenblasen können letzlich das Erstaunen über die Leistungen nicht schmälern (Frank Wesner)
Elbe-Elster Rundschau (15.10.2002): Auch wenn man kein Musicalfan oder Diana-Verehrer ist, kann die Görlitzer Inszenierung (Regie: Valentina Simeonova) mit filmischen und elektronischen Effekten als perfekt eingestuft werden. Schneider profitiert hier von seinen Erfahrungen mit Film und Fernsehen. Seine Musik ist sehr eingängig und treffend zugeschnitten auf die jeweiligen Situationen....Furios schon der Musical-Auftakt: das Theaterpublikum sieht sich von einem auf die Leinwand projizierten Kameraauge beäugt...
DNN: Tiefe und Vielschichjtigkeit, ohne ins Sentimentale abzugleiten.
Dresdener Neueste Nachrichten: Uraufführung des Musicals 'Diana' in Görlitz mit stürmischem Applaus gefeiert
Über die Premiere am Theater Bautzen am 9.3.2003:
Sächsische Zeitung (11.3.2003): ...Schneiders Musik setzt Schmelz und Rhythmus in großer Farbigkeit ein und wird erfolgreich umgesetzt. Einige Songs werden sich einprägen, haben Highlight-Charisma. Und der Diana-Mythos von der Königin der Herzen lebt tagtraumtragisch fort, wie die Stille nach dem Crash-Finale bewies.
Tonträger: privat & Z-Art Produktion München, 2002
Tonträger Interpreten: privater Mitschnitt auf DVD von Z-Art, erhältlich beim Komponisten oder über Janotta arts management