Kategorie:  Symphonie / Orchester , Kammermusik , Recordings

Bäume sind personifizierte Kräfte der Erde. Seit Jahrtausenden werden sie besungen, verehrt, in Geschichten, Mythen und Märchen verewigt. Jeder Baumtyp stellt eine individuelle Gestalt im Sinne eines Archetyps dar.
Erstaunlich auch, wie interkulturell gleichartig in Sagen oder in der Heilkunde den Bäume Kräfte und Wesenheiten zugeordnet werden. Dies nicht nur heute, sondern auch in den alten Kulturen der Ägypter, Chinesen, Mayas, Persern und Griechen.
Viele Dichter und Philosophen haben sich zum Thema „Baum“ fasziniert geäußert, weil er gerade als Weltenbaum Symbol der Anbindung der Erde an den Himmel, an kosmische und göttliche Kräfte ist. Hermann Hesse schrieb zum Beispiel „Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit“…

Sätze: 1: BIRKE - BIRCH TREE
2: APFELBAUM - APPLE TREE
3: KASTANIE - CHESTNUT
4: HAINBUCHE – HORNBEAM

Dauer: 20 Minuten (5:20 / 3:30 / 3:20 / 7:30)

Notenausgabe: Strube-Verlag München , VS 7224 , 2019

Besetzung: Flöte (Klarinette, Sopransaxophon ad lib.)
Harfe
Streichorchester
Vl1, Vl2, Vla1, Vla2, Vc1, Vc2, Kb

Soloinstrumente: Flöte, Harfe, Klarinette (B)

Vorwort: Bäume sind personifizierte Kräfte der Erde. Seit Jahrtausenden werden sie besungen, verehrt, in Geschichten, Mythen und Märchen verewigt.
Jeder Baumtyp stellt eine individuelle Gestalt im Sinne eines Archetyps dar, was sich in der Baumsilhouette, in der Blattform, in
der Rindenstruktur, im Energiepotential des Wuchses und in der Fruchtform aufs deutlichste äußert. Diese Eigenschaften sind den Wesensprinzipien der menschlichen Psychologie sehr verwandt.

Speziell mit dem keltischen Baumkalender beschäftige ich mich seit 1987 und bin immer wieder überrascht, wie groß die Analogien zwischen den mir bekannten Menschenpersönlichkeiten und den Ihnen per Geburtstag zugeordneten Baumpersönlichkeiten sind. Darüber hinaus habe ich – auch ohne den vergleichenden Bezug zu Menschen – ein Gefühl bekommen, welche Schwingungen ein Baum ausstrahlt, welchen Persönlichkeitstypus er verkörpert, wie er in der Welt dasteht. Erstaunlich auch, wie interkulturell gleichartig in Sagen oder in der Heilkunde den Bäume Kräfte und Wesenheiten zugeordnet werden. Dies nicht nur heute, sondern auch in den alten Kulturen der Ägypter, Chinesen, Mayas, Persern und Griechen.
Viele Dichter und Philosophen haben sich zum Thema „Baum“ fasziniert geäußert, weil er gerade als Weltenbaum Symbol der Anbindung der Erde an den Himmel, an kosmische und göttliche Kräfte ist. Hermann Hesse schrieb zum Beispiel „Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit“, oder an anderer Stelle: „Wer gelernt hat, Bäumen zuzuhören, begehrt nichts zu sein als was er ist“.

1). Die „Birke“ ist im Keltischen Baumkalender singulär dem 21. Juni als der Sommersonnenwende zugeordnet. Ein mädchen- und frühlingshafter Baum. Sie steht für lebhaften Aufbruch, schöpferischen Frühling, ist zart, schön, anspruchslos (gedeiht bis in arktische Kälte) aber anmutig, Sinnbild des zufriedenen Glücks. Die fast unverwesliche Birkenrinde heilt und ist Grundstoff von Schuhen und Kleidung, der Birkensaft gibt Leben, Jugend und Elastizität.

2). Der „Apfelbaum“, sinnlich, erotisch, gut und böse verbindend, Baum der Erkenntnis und Liebe (23.12. – 1.1. und 25.6. – 4.7.). Gehört zu den Rosengewächsen und ist der älteste kultivierte Baum. Gilt mit seinen Vitalstoffen und den Vitaminen A, B1, B6, C und E als Geschenk des Lebens und ewiger Jugend. Mythen um den Apfel, meist den Göttinnen der Liebe wie der Venus zugeordnet, finden sich weltweit in großer Zahl.

3) Die „Kastanie“ – die Gerechtigkeit, die Redlichkeit. Sie verschenkt Blüte und Frucht – familientreu – Schattenschutz – nützlich und nährend, (15.-24.5. und 12.-21.11.) Zunächst stachlig, gewinnt sie erst durch näheres Kennenlernen und zeigt dann ihre nicht alltägliche Pracht und Schönheit. Hat ungeahnte Energien, die sie in Richtung Gemeinschaft lenken kann. Der geborene Diplomat, aber auch sehr empfindlich und zieht sich dann still zurück. Fühlt sich oft unverstanden und leidet. Dies jedoch im Verborgenen, weil die Kastanien nach aussen sich immer überlegen gibt.

4). Die „Hainbuche“ (auch Hagebuche, Carpinus Betulus) haben die Kelten dem 4. bis 13. Juni und dem 2. bis 11. Dezember zugeordnet. Oft als „Eisenholz“ bezeichnet liefert die Hainbuche das härteste europäische Nutzholz, aus dem gerne Kämme und Mühlenräder gefertigt wurden. Psychologisch steht sie für Zuversicht, Disziplin, Robustheit und gelten durch ihr bewahrendes Wesen als unverwundbar. Mit Holunder und Haselstrauch gehört sie zu den geheimen Hölzern der weisen Frauen, die in vorchristlicher Zeit die Volksmedizin repräsentierten: in Hexe (Hagazussa, Hagse) findet sich dieselbe Sprachwurzel wie in „Hagbuche“ und verweist auf den „Hag“ als Umzäunung eines magischen Ortes.

Widmung: Lukasz Dlugosz in Freundschaft gewidmet

Uraufführung:  04.06.2019, 11.Januar 2020 Philharmonie Katovice

Uraufführung Interpreten: Lukasz Dlugosz (Flöte) und Silesian State Phiilharmony Orchestra in Katovice, Dirigent: Mirosław Jacek Błaszczyk (im Rahmen einer CD-Einspielung für das Label WERGO)