Mit Johann Sebastian Bach bin ich zeitlebens sehr verbunden…vom Erlebnis der „Matthäus-Passion“ wo ich mich als Zwölfjähriger per Fahrrad ins Basler Münster ganz allein schlich (und nichts wirklich verstand…) bis heute, wo ich aktuell im Juni 2024 mein Triptychon GOLDBERGS TRÄUME. Eine surrealistische BACH-Hommage für Flöte, Percussion und Klavier abgeschlossen habe. Die Spiritualität, Universalität und einzigartige Verschränkung von Konstruktion/Materialbeherrschung mit der Expression/Zeichenhaftigkeit sind einzigartig im Kosmos und vermögen den Geist zu zentrieren. Bachs Musik spricht, und hat auch tief innen in mir gesprochen! Sein Fleiß und der erdrückende Umfang des Werkes war mir als Komponist auch immer Vorbild und Anreiz.
Auch numerologisch war mir Bach immer nahe und viele Jahre war er durch mein PKW-Nummernschild „M – NJ – 1685“ ein stiller Begleiter. Geboren bin ich 1950, - also genau 200 Jahre nach Bachs Tod. Und musikalisch war mir J.S. Bach mehrfach nahe, - durch Orgelstudium und Konzerttätigkeit als Organist ebenso wie als Hochschullehrer, der von 1973 an der Freiburger Musikhochschule bis 2012 an der Münchner Musikhochschule mit Leidenschaft „Bach-Kontrapunkt“ und Bachsche Klangrhetorik den Studierenden nahebrachte. Als Komponist hat er mich zeitlebens inspiriert.
Hier liste ich einmal die Vielzahl meiner Kompositionen auf, die direkt sich auf das Werk von Johann Sebastian Bach beziehen… Über die Fülle war ich selber höchst erstaunt.
In chronologischer Folge:
1980 entstand – als unmissverständliche Richtungsweisung – mein ATACCOT für Orgel (Schott-Verlag), die retrograde Version ( mit 14 zahlensymbolischen Paukenschlägen) der Bachschen d-moll Toccata, die ich am 3.7.1981 in der Freiburger Pauluskirche uraufführte.
1982 gab es die Musik zum Spielfilm DER TIEFE SPIEGEL (R: Michael Feick und Bruno Kiser), deren Hauptthema von Bachs „Air“ beeinflusst war und dessen vielfach instrumentiertes Leitmotiv der Orgelbüchlein-Choral „Ich ruf zu Dir Herr Jesu Christ“ war.
1984 basierte die Musik zum Kurzfilm MUSTERKINDER (R: Gabriele Walther) auf dem kleinen C-Dur-Präludium für Klavier BWV 939, das kontrapunktisch in das Hauptthema der Streicher einkomponiert war. Werktitel: „A softly killing Prelude“.
1994 entstand die Filmmusik zu SCHLAFES BRUDER, in welcher der Schlusschoral „Komm o Tod du Schlafes Bruder“ aus Bachs Kreuzstabkantate das musikalische Zentrum bildete, die Schlafes-Bruder-Toccata (Schott-verlag) ist ein weltweit gespieltes virtuoses Orgelwerk geworden.
1995 : Dieselbe Melodie formt als eine Weiterführung der „Schlafes-Bruder-Musik“ das RILKE-ORATORIUM – SO LOSE IM RAUME, das in mehreren Versionen vorliegt und eine ganze CD beim Label WERGO füllt.
1999 entstand als Kompositionsauftrag für das Raschèr-Saxophone-Quartet mein vielgespieltes CRUCIFIXUS für Saxophon-Quartett und Orgel (Schott-Verlag) mit der Grundidee, über den berühmten Ostinato-Bass der Bach’schen h-moll-Messe eine Schmerzensritual zu schreiben. Formal bezieht es sich mit den Sätzen „Toccata-Adagio-Fuge“ auf ein weiteres Werk von J.S. Bach.
2003 entstand ebenfalls als Saxophonliteratur AS TIMES GOE BYE. SUITE IN MEMORIAM J.S. BACH für Saxophone Trio (Schott-Verlag), mit vielfältigen Bach-Bezügen.
2006 entstand die erste der bislang 16 Orgelsinfonien PATER NOSTER. ORGELSINFONIE NR. 1 (Schott-Verlag), mit dem sechsminütigen zweiten Satz „VATER UNSER IM HIMMELREICH“ (HOMMAGE À J.S. BACH)“
2007 entstand das ANSBACHER ORGELBÜCHLEIN – 18 CHORALVORSPIELE (Schott-Verlag), das in Konzept und kompositionsdidaktischem Gestus direkt an Bachs „Orgelbüchlein“ anknüpfte.
2010 war die ORGELSINFONIE NR. 10 B-A-C-H (Schott-Verlag) ganz dem Bach’schen Genius verpflichtet und hatte vielfältige Querverbindungen vom B-A-C-H-motiv bis zum Eingangschor der Johannespassion BWV 245 oder erneut dem Ostinanto-Bass aus der Messe h-moll BWV 232.
2013 entstand CONCERTO „BACH-METAMORPHOSEN“ (Strube-Musikverlag München) als Kompositionsauftrag der Frauenkirche Dresden für den Oboisten Albrecht Mayer ein Oboentrio mit Violoncello und Cembalo: den Ecksätzen liegt der Ostinatobass aus den „Goldberg-Variationen“ zugrunde, der Mittelsatz paraphrasiert die Bachsche Johannes-Passion.
2015 wurde dieses Werk zum Oboenkonzert „BACH-METAMORPHOSEN“ (Strube-Musikverlag München) erweitert und ebenfalls von Albrecht Mayer unter leitung von Kevin John Edusei auf WERGO-CD eingespielt.
2015 entstand O MEINER SEELEN ZIER! TRANSMUTATION ZU J.S. BACHS WEIHNACHTSORATORIUM (Strube-Musikverlag München), das mit vielen Bach-Anleihen die Essenz seiner ersten Weihnachtskantate ganz auf die Flüchtlingskrise und die Not der weltweit Flüchtigen ausgerichtet hat, - in kleinster Kantaten-Besetzung eine Hommage im Geist Bachs.
2016 gab es die ORGELSINFONIE NR. 16 MARTIN LUTHER (Schott-Verlag), die durchweg von jenen Choralmelodien Luthers inspiriert ist, die auch für J.S. Bach wesentlich waren. Ein Werk, das ohne unmittelbare Zitate ganz dem großen Vorbild Bach verpflichtet ist.
2018 enstand das Trompetenkonzert L’ANGELICA FARFALLA. DIAMONDS LOST IN THE DARKNESS OF PAST (Strube-Verlag München) das sozusagen in doppeltem Salto sich auf Bach bezieht: das Finale paraphrasiert Marcellos berühmtes Oboenkonzert, jedoch mit Originalzitat der Bachschen Verzierungen, wodurch Marcellos Werk seinen Kultstatus erhielt.
2018 durfte ich mit meinem Choralvorspiel ACH GOTT, TU DICH ERBARMEN beim Londoner “Orgelbüchlein-Project“ des William Whitehead mitwirken: diese Melodie hatte sich Bach notiert, um sie – was dann nie geschah – in das Orgelbüchlein aufzunehmen.
2021 entstand für das „Goldberg-Project“ zu Ehren des Dresdener Musikologen Michael Heinemann PER SOMNIUM für Flöte, Percussion und Klavier. EINE SZENE ZUR GOLDBERG-VARIATION NR. 13, was vom rumänischen ENSEMBLE KONTRASTE auf CD eingespielt wurde.
2021 entstand zum 300. Geburtstag des Brandenburgischen Konzerts Nr. 2 – jenes mit dem extremen Trompetenpart – ein verrücktes Werk BRANDENBURGER REMIXED (Musikverlag Ries & Erler), das von Reinhold Friedrich 2022 auf der CD „Zeitreisen / Time Travels“ beim Label Solo Musica und der Bodensee Philharmonie eingespielt wurde.
News
ALBATROS - PORTAL FOR MUSIC OF NEW EARTH
"ALBATROS" - Das Portal…für Musik einer neuen Erde / ...FOR MUSIC OF A NEW EARTH Eine Grundsatz-Idee, - wie kann man die Angst vor neuer Musik bei Veranstaltern und Publikum beheben...mit einer Öffnung und einem Trend "Raus aus dem Ghetto"! Neue Musik…mit großer Spannweite, stilistisch grenzenlos, weltoffen, ganzheitlich Herz und Verstand ansprechend, spirituell jenseits von Ego und Profitgier, auf der Suche nach Transzendenz, Friede und Naturerhalt, aber dennoch vital, motorisch, verspielt und mit exzessiver Lust an Lebendigkeit…2024 - Composing Oratorios - my secret passion / eine stille Leidenschaft!
Auch in 2024 waren großbesetzte Oratorien meine stille Leidenschaft, die viel Raum für Ideen, kosmische Klänge lassen und meist ein sehr großes Publikum anziehen... ein Überblick.CD "BRIDGES TO INFINITY" im Juli 2024 eingespielt
Hoch aufwendige CD-Produktion BRIDGES TO INFINITY mit der BODENSEE-PHILHARMONIE (vormals: Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz) mit Chefdirigent Gabriel Venzago. Ein Feuerwerk der musikalischen Qualitäten, indem sich als Sternstunde des Musizieren die Solisten Julia Sophie Wagner (Sopran), Alexias Eichhorn (Viola), Friedemann Eichhorn (Violine), das Schlagzeugquartett Stefan Blum, der Chor der Klang-Verwaltung und eben das staunenmachende Orchester gegenseitig hochschaukelten, kompromisslos, risikobereit und hoch emotional. Diese CD dürfte meine beste von den bislang über 100 CDs werden!!!! Ich freue mich auf den release ihm Herbst 2024!NEW WORKS in 2024 Part 1
NEW COMPOSITIONS... in the first half the year 2024: TIME IS RUNNING & LIFE IS SO SHORT!!! Ein kleiner Überblick über die neu komponierten Werke und über die neuen Verlagsausgaben.2024 erste Hälfte: Uraufführungen / First Performances
Neben den zahlreichen wiederholten Werkaufführungen aus vergangenen jahren gab es in der ersten Hälfte von 2024 einige bemerkenswerte aktuelle Uraufführungen. Im Überblick: