ALBATROS – DAS PORTAL …für Musik einer neuen Erde

…mit großer Spannweite, stilistisch grenzenlos, weltoffen, ganzheitlich Herz und Verstand ansprechend, spirituell jenseits von Ego und Profitgier, auf der Suche nach Transzendenz, Friede und Naturerhalt, aber dennoch vital, motorisch, verspielt und mit exzessiver Lust an Lebendigkeit…

…statt Maschine & Computer gibt es Seele, Freiheit, Atmen, Liebe und Leben!

 

PARADIGMENWECHSEL IST UNERLÄSSLICH. Spätestens im 21. Jahrhundert ist klar geworden, dass die Menschheit einen radikalen Paradigmenwechsel braucht, wenn sie sich und den Planeten nicht zerstören will: statt Egoismus und Nationalismus ein planetarisches Miteinander; statt hyper-individualistischer Selbstverwirklichung, Expansion und Umweltzerstörung eine achtsame Ökologie, Reduktion der Betriebsamkeit, Respekt vor Schöpfung und Natur.

Gleichberechtigung aller Menschen egal welcher Hautfarbe, Geschlecht oder Religion, Wertschätzung der Kinder und der Schwächsten der Gesellschaft.

 

      Die akademische „Neue Musik“ mit ihrem in der Rückschau kolonialistisch anmutendem Eurozentrismus hatte im vergangenen Jahrhundert allzu einseitig bestimmt, was Avantgarde und Moderne sei. Aktuelles Schaffen in anderen - vor allem außereuropäischen - Kulturen wurde oft vorschnell als Folklore, als populäre Musik oder irrelevant nur lokale Aktivitäten banalisiert. Die akademische “Neue Musik“ (wie sie vielfach noch gerade an deutschen Musikhochschulen gelehrt wird) sieht sich leicht dem Verdacht ausgesetzt, elitär zu sein und sich in ein „Ghetto“ zurückzuziehen. Zwischen „E“ (Ernste Musik) und „U“ (Unterhaltungsmusik) werden nach wie vor ideologische Gräben gezogen, „ dienende“ Musik zu schreiben - beispielsweise für Kirche, für Kinderkonzerte oder Abo-Konzerte – gilt immer noch als obsolet. Ausländische Studierende in den Kompositionsklassen beispielsweise der deutschen Musikhochschulen verdrängen merkwürdigerweise die Wurzeln, Idiome und Instrumente ihrer eigenen Musikkulturen und werden ästhetisch getrimmt, die Grammatik und Ausdruckspotentiale der zentraleuropäischen zu imitieren.

       Die Idee des  grenzüberfliegenden ALBATROS soll hier für Toleranz, Respekt vor gewachsenen Musiktraditionen und einer „Musik für Alle“ stehen. International muss es um einen kulturellen Austausch auf Augenhöhe gehe: ein echtes Geben und Nehmen ist gefragt, jede Kultur wird von der anderen Kultur lernend inspiriert.  CCC als „cross culture composing“ verbindet nicht nur gleichberechtig Stile quer über den Erdball (horizontaler geographischer Aspekt), sondern auch quer durch die Traditionen vergangener Jahrhunderte (verlikaler geschichtlicher Aspekt).  Statt permanentem Avantgardismus und krampfhaftem Suchen nach Innovation können Rückgriffe auf Tradition, Tonalität und bereits bekannte Pattern durchaus zu einer kreativen Moderne führen, - was seit der Postmoderne schon vielfach belegt ist.

 

ALBATROS – DAS PORTAL soll ein digitales Informationszentrum sein, in dem DirigentInnen, InterpretInnen und Menschen aus den Bereichen von Intendanzen, Konzertveranstaltung und Programm-Konzeptionen (ob in Bereichen von Orchester, Kammermusik, Balletmusik oder spiritueller Musik) sich Impulse und Anregungen für eine Diversität der neuerer Musik holen können: im Zentrum stehen packende, emotionale, qualitativ erstklassige und publikumserprobte Werke aller Stile – Solistisches, Symphonisches, Ensemble-Musik aller Couleurs, Filmmusik, Jazz, Crossover - für Philharmonien, Kammermusiksäle, Festival-Events neuere Präsentationskonzepte der Live-Musik.

 

ALBATROS – DAS PORTAL ist verlagsübergreifend: anhand von Werkinformationen (von Besetzungsangaben bis zur Werkdauern oder Daten zu KomponistInnen und Stilistik) gibt es Audio- und Videotrailer sowie Notenbeispiele… Bei Interesse wendet man sich an die angegebenen Verlage oder Distributoren und wickelt dort operativ, versandtechnisch und kaufmännisch alles Weitere in gewohnter Weise ab.

 

ALBATROS – DAS PORTAL wird von einem Kuratorium aus diversen Verlagen/Institutionen selbstverwaltend kontrolliert, indem eine Geschäftsführung im Sinne eines Web-Hostings eingesetzt wird, die dann operativ das WebPortal pflegt. Sprache soll englisch sein, kann aber auch wahlweise umschaltbar geopolitischen Verhältnissen angepasst werden, etwa in Deutsch, Chinesisch, Spanisch, Französisch.

 

ALBATROS – DAS PORTAL will kein Konkurrenzdenken und Abgrenzungsdenken fördern. Es gibt keine Feindbilder. Toleranz für alle musikalischen Ausdrucksformen. Auch extrem einzelgängerische Avantgarde-Werke von höchster Komplexität sowie experimentelle Klangforschungen sind wertvolle Impulse, die im großen Mosaik des Phänomens „Musik“ ihren Sinn und Berechtigung haben.

      Die Bezeichnung „akademische Neue Musik“ ist nicht desavouierend verwendet, sondern soll nur die grundlegenden Richtungen der neueren Musik andeuten, wie sie seit Th. W. Adorno (und dort bei im hierarchisch gewertet) allgemein erkennbar geworden sind: 1) als „Neue Musik“ wurde die Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern) dominant gesehen, die dann in der freien Atonalität, dem Serialismus bis hin zur New Complexity oder Musique spectrale fortgeschrieben wurde. Auch im Schaffen vieler bekannter Namen fortgeschrieben wurde (von O. Messiaen bis K. Stockhausen, P. Boulez, L. Nono , M. Kagel, I. Xenakis. G. Ligeti oder in jüngeren Generationen wie W. Rihm, H. Lachenmann, M. Spahlinger, M. Trojahn bis B. Ferneyhough, Gérard Grisey u.a.).

        Eher im Hintergrund der im akademischen Zirkeln gelehrten Neuen Musik – und oft als zu simpel belächelt - standen hingegen die Namen, die mehr mit der tonalen Musik verbunden blieben sind: P. Hindemith, H. Distler, B. Britten, F. Poulenc, D. Milhaud, J. Francaix oder die ‚randeuropäischen‘ Größen wie E. Rautavaara (Finnland), Ghia Kancheli (Georgien), A. Terterjan (Armenien), N. Theodorakis (Griechenland), De Falla (Spanien). Neben der (grob nach Adorno klassifiziert) zweigleisigen Antinomie von ‚tonal-atonal‘ gab es schon seit den 60er Jahren mit den amerikanischen Minimalisten (La Monte Young, Steve reich, Phil Glass) eine Stilrichtung der Repetitiven Musik, die man trotz ihrer internationalen Bedeutung gerne in die Richtung der populären Musik geschoben hatte und kaum im akademischen Bereich lehrte. Die internationale Vielfalt der Neuen Musik ist inzwischen riesig und unüberschaubar geworden, - vor allem wenn an auch noch die konzertanten Werke der sehr anspruchsvoll gewordenen Filmmusik, der Jazzmusik und des interkulturellen Crossover einbezieht. Hier soll ALBATROS Impulse geben, im Wortsinne „Playlists“ und neue Namen fokussieren.

 

ALBATROS – DAS PORTAL versucht sich aus allen Klassifizierungen und künstlerischen Bewertungen und den damit oft verbundenen Animositäten herauszuhalten. Man findet im Portal konzerttaugliche Werke aus allen Segmenten die gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Neu sind sicher die Namen aus den Bereich Filmmusik, Jazzmusik, und Crossover, für manche die Namen aus den skandinavischen oder slawischen Kulturräumen und aus anderen Erdteilen, wo vor allem der asiatisch-pazifische Raum immer dominanter wird. Neu sind ferner die Namen der weiblichen Vertreterinnen, deren Kompositionen mit Nachdruck auch unter das Dach dieses Portals geholt werden. Überraschende Diversität und professionelle Qualität sollen die Kriterien des Portals bleiben.

 

ALBATROS – DAS PORTAL soll sich nach dem Schneeball-System entwickeln: aus zunächst nur wenigen Namen einer auf Internationalität, Multistilistik und unmittelbar emotionaler Publikumswirkung ausgerichteten community of composers soll eine Richtung Neuer Musik entstehen, die mehr und  mehr in die Konzertorte, in die Orchester und Ensembles quer über den Erdball kommt. Musik aus dem Geiste des „Albatros“.

 

POLARITÄTS-PROFILE

   Um die Merkmale der „Musik für eine neue Erde“ zu verdeutlichen, werden im Folgenden einige Polaritäten erarbeitet: Es geht dabei nicht um antagonistische Gegensatzpaare, sondern um ein exemplarisches Sichtbarmachen von Profilen. Die Dualitäten haben eher theroretischen Charakter. In der kompositorischen Praxis vermischen sich die hier getrennten Eigenheiten in einer komplexen und kaum systematisierbaren Vielfalt. Ausnahmen bestätigen die Regeln.

 

  1. a) In der akademischen Neuen Musik dominieren das isolierte „Ich“, das Ego sowie das Individuelle (wörtlich: das Unteilbare). Analytischen Hören forderte  Th. W.  Adorno hier ein. Mit klarem Denken, Ratio, Abstraktion und Logos werden Organisation, Prozesse und Konstruktion geordnet, - oft unter Anwendung von Theorien und Systemen. Rationalität hat primär etwas Kühles.

b) Die „Musik für eine neue Erde“ stellt hingegen ein planetarisches „Wir“ in den Vordergrund, das Dividuelle (wörtlich: das Teilbare) als Verbundensein mit allem, was quantenphysikalisch schon längst Allgemeinwissen geworden ist. Neben Denken und Ratio sind Gefühle, die Sprache des Herzens sowie Intuition und Unterbewusstsein die wichtigen Formungsprinzipien. Herz und Gefühl haben prinzipiell etwas Warmes.

 

        2)   a) Alles ist organisiert und schriftlich festgelegt. Präzises Lesen und Realisieren

des Notentextes. Dominanz des Kognitiven, des Zählens und Messens. Interpreten müssen sich fast sklavisch an die Befehlsanweisungen der Notation halten. Wenig persönliche Freiheit um z.B. eigene Emotionen (etwa ein ureigenes Vibrato oder Timbre) einzubringen.

b) Die „Musik für eine neue Erde“ kennt Notation aber auch nichtschriftliche Traditionen (deutlich in ethnologischen Stilen und im Jazz). Die Spielräume für intonatorische Abweichungen (z.B. Glissandi) und Mikrointervalle und die Spielräume für temporale Abweichungen (Ritardieren, Accelerien, Atempausen) sind sehr groß.

 

      3)    a) Werke haben in akademischer Neuer Musik präzise ausgearbeitete Gestalt

              und definitive Werkkonturen. Für Veränderungen, spontane Varianten oder                                                                              

              Improvisation ist systemisch kaum Platz. Interpreten sind Vollzugsdienstleistende   

              („Ausführende“). Aleatorische Stellen gibt es meist nur in hochkomplexem                                                         

Kontext und gestatten dem Interpreten kaum persönliches Ausdrucksprofil.

b) „Musik für eine neue Erde“ hat oft fluiden Werkcharakter mit Besetzungs-  

varianten, diversen Arrangements. Improvisationen können bisweilen als persön-

liche Eigenleistung spontan die Stimmung (mood & soul) des Interpreten aus-

drücken und bereichern die kompositorische Handschrift des Werkes.

 

        4)  a) Das musikalische Material wird am Schreibtisch oder Computer auf Basis von

              Theorien, Systemen und Regeln gefunden. Reflexion als permanente Kontrolle.

              b) In vielen anderen Gattungen von Jazz bis Film und Ethno wird das musikalische

              Material beim Spielen, aus der Praxis, im Flow, beim intuitiven Musizieren ohne

              nennenswerte Theorie gefunden. Diese Lebendigkeit und Schreibtisch-Ferne 

              war auch für viele klassische Komponisten  typisch: Bach, Händel, Beethoven, 

              Mozart, Chopin waren performer-composer, die ihre Werke erst improvi-

              sierten und ohne Schriftform des Soloparts aufführten.

 

        5)  a) Die akademische Neue Musik steht unter permanentem Innovationszwang.

              Repetitionen und Redundanz (etwa ein da capo) sind ebenso verpönt wie die

              kompositorische Benutzung  von bereits bekannten Sprachgesten, Mustern,

              Stereotypen und  vorgefundener Semantik. Wiederholungen gelten als

              „nicht-kreative“ kompositorische Leistung.

              b)  Die „Albatros-Musik“ hat keine Angst  vor ‚schon bekannten Flugrouten‘, vor

              Repetition, Redundanz, vorgefundenen Pattern. Musikalische Vokabeln (also     

              schon präexistente  tonsprachliche Bausteine) erhalten vor allem auch durch die

              bedeutsame Rolle der Interpreten innovative Klanglichkeit. Redundanz wird in

              postmodernen Musikformen  als körperliche Lust empfunden: Vergleichbar mit

              der Lust, eine Allee mit hunderten von Bäumen sinnlich zu durchschreiten, kann

              auch eine endlose Kette wiederholter Phrasen (Prototyp: Ravels Boléro) sinnliche

              Lust bereiten.

 

         6) a) Durch das erforderliche Lesen, Denken, Zählen, Kontrollieren ist bei der Neuen

              Musik der Verstand   permanent gefordert. Verstand und kognitive Präsenz     

              verhindern jedoch, Sensoren für die intuitive (unbewusste) Wahrnehmung  von 

              kosmischem Bewusstsein (der Weisheit des Quantenfeldes) bereitzustellen.

              b) In der „Musik für eine neue Erde“ spielt das intuitive Verbundensein, das    

              transpersonale und universelle Erleben einer transzendenten Sphäre jenseits des

              Denkens  oftmals eine große Rolle. Gerade Repetitionen („Stillstand in der  

              Bewegung“) sind oft die Auslöser von Trance  und einem Gleiten  in einen höheren

              Bewusstseinszustand: dann wird die Sprache des Herzens wirkmächtiger als die

              Kühle Sprache des Verstandes. Nicht umsonst spricht man beim Auswendigspiel

              (ohne das rationale Lesen von Notationen) von „playing by heart“ oder „jouer par

              Coeur“.    

 

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Wie gesagt geht es bei der Gegenüberstellung der akademischen Neuen Musik und der „Musik für eine neue Erde“ nicht um konkurrierendes Bewerten oder Abwerten. Es geht um ein Erkennen der Essenz. Die eine Neue Musik mit oft extremer Komplexität wendet sich vornehmlich an Erwachsene und zur Abstraktion fähige spezialisierte Menschen. Die „Musik für eine neue Erde“ richtet sich weniger an ein fachkundiges „Ghetto“, sondern – prototypisch sei an Filmmusik und Jazz erinnert – an eine Hörerschaft der Breite: Filmmusik muss z. B. unmittelbar ohne vorherige verbale Explikationen „verstehbar“ sein. Auch Jazz und ethnologische Musikformen brauchen keine analytischen Programmbücher mit diskursiven Einleitungstexten. Das ‚analytische Hören‘, das Adorno für die Neue Musik einforderte, ist sicher Indiz einer hochentwickelten Musikkultur, - doch bringen viele Menschen, die oft in ermüdenden entfremdeten Arbeitsprozessen gefangen sind, selten diese hier erforderliche Hochkonzentration auf. Die „Musik für eine neue Erde“ – auch wenn sie Komplexität und meisterhafte Architektur aufweist – ist in der Regel aber einem breiten Publikum verständliche: sie benutzt im semiotischen Kontext einen Zeichenvorrat, der noch traditionelle Bedeutungen und in der Redundanz von Repetitionen erlernbare Bedeutungen enthält. Adornos Abwertung des ‚emotionalen Hörens‘ ist übrigens eine der krassesten eurozentristischen Arroganzen.

    Hier objektiv und wertungsfrei zu bleiben (also nicht „Hochkultur“ gegen eine fasslichere Musikkultur auszuspielen) ist nicht einfach. Es ist eine Sache der Abwägung. Man darf aber mit Sicherheit auf einen manifesten Kollateralschaden hinweisen, den die akademische neue Musik verursacht hat: Diese Neue Musik ist viel zu sehr auf Erwachsene ausgerichtet und vernachlässigt schmerzlich die musikalischen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. In der Musikpädagogik (extrem im Instrumentalunterricht der Breite) und in der Laienmusik werden die Kinder förmlich in die Fänge der kommerziellen Pop- und Unterhaltungsmusik getrieben. Im Klavierunterricht werden beispielsweise zu 95% Popsongs- und Balladen gespielt, - weil die New Composers nur am Herstellen möglichst komplexer und selbstreflexiver Texturen interessiert sind, - nicht aber am Schreiben von „Spielmusik für die Jugend“. Kommerzieller Pop hat längst in Schule, Kirchenmusik, Instrumentalmusik und Laienmusik irreversibel Einzug gehalten. ALBATROS und die „Musik für eine neue Erde“ wäre eine große Chance, hier neue Maßstäbe zu setzen und anregende „Leuchttürme“ wieder in die Konzertsäle und Musizierpodien zu bringen.

ALBATROS kann eine transkulturelle Bündelung von Konzert- und Veranstaltungs-Repertoire werden, an der sich nicht nur die komponierende Zunft und deren Verlage, sondern gerne auch Interpretinnen und Interpreten, Dirigentinnen und Dirigenten, Rundfunk- und Feuilletonredaktionen, Festivalleitungen, Intendanzen und Orchesterdirektionen beteiligen können.

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