Category:  Kammermusik

Vom seltenen Farbenspektrum von Flöte, Multipercussion und Klavier werden Klänge erzeugt, die so ganz dem üblichen Kontext von J. S. Bach widersprechen... Durch viele Zitate und Motivfragmente aus den Goldberg-Variationen bleibt man jedoch vom unverwüstbaren Genius dieses Komponisten gefesselt, der plötzlich neuartig, fremd und eben surreal erscheint!
- Im Konzert können diese Phantasien dem Bach'schen original gegenübergestellt werden, was dann ein oszillierendes Musikverstehen erzeugt: die Goldberg-Variationen hat J.S. Bach der Anekdote nach als "Einschlafmusik" komponiert. Dieser Aspekt wurde wörtlich genommen und entführt den Hörer ins Zwielicht des Träumens, des Ahnens, des nur unklar Formulierten. Musik zwischen Wahn und Wirklichkeit.

Movements: PER SOMNIUM (eine Szene zur Variation Nr. 13)
GIGA GROTTESCA (zur Variation Nr. 7)
AMORE TIMIDO (Variation Nr. 9)

Duration: 10 Minuten

Instrumentation: Flöte, Percussion, Klavier

Introduction: Initium war der erste Satz, der für das CD-Projekt „Goldberg Global“ zum 60. Geburtstag des Musikologen Michael Heinemann (Dresden) entstand. Daraus entwickelt sich später dieses Triptychon, das – vom „Mythos Goldberg-Variationen ausgehend“ – vom Träumen und Schlafen handelt:
Die von Forkel überlieferte Anekdote, dass dieser geniale Variationszyklus von Johann Sebastian Bach als „Einschlafmusik“ für Graf Hermann Carl von Keyserlingk (russischer Gesandter 1733-1745 in Dresden) geschrieben wurde ist sehr inspirierend und nicht unbegründet. J.S. Bach wurde 1742 in Dresden von Graf Hermann Carl von Keyserlingk beherbergt. Johann Gottlieb Goldberg – ein Schüler von J.S. Bach - war Cembalist und „Kammermusicus“ des Grafen und sollte diese „Aria mit verschiedenen Veränderungen“ Keyserlingk in dessen schlaflosen Nächten vorspielen.
Die drei Paraphrasen evozieren im Sinne freier Assoziationen Traum- und Schlaf-Stimmungen in denen fragmentarische Teile des Originals auftauchen: - umrisshaft, schemenhaft.

Preface:
Initium was the first movement created for the CD project ‘Goldberg Global’ for the 60th birthday of musicologist Michael Heinemann (Dresden). It later developed into this triptych, which - based on the ‘myth of the Goldberg Variations’ - is about dreaming and sleeping:
The anecdote handed down by Forkel that this ingenious cycle of variations was written by Johann Sebastian Bach as ‘music to fall asleep to’ for Count Hermann Carl von Keyserlingk (Russian envoy in Dresden 1733-1745) is very inspiring and not unfounded. J.S. Bach was hosted by Count Hermann Carl von Keyserlingk in Dresden in 1742. Johann Gottlieb Goldberg - a pupil of J.S. Bach - was the count's harpsichordist and ‘chamber musician’ and was supposed to play this ‘Aria with various changes’ to Keyserlingk during his sleepless nights.
In the sense of free associations, the three paraphrases evoke dream and sleep moods in which fragmentary parts of the original appear: outlined, shadowy.

World premiere:  04.10.2024, Bari, Kirche Maria SS. del Rosario in S. Domenico

Performers at world premiere: 4. und 5. Oktober 2024 in Bari/Apulien bei den NOTTI SACRE 2024, dem Festival für Musica Sacra, mit Agnes Mayr (Flöte), Dorothea Hofmann (Klavier), Stefan Blum (Percussion)